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IM FOTOSHOP

Abends beauftragt S. seinen ältesten Sohn mit mir zum Fotografen zu gehen, denn ohne Passfotos geht gar nichts. Ich habe nicht mal Zeit, mich zurecht zumachen und mir ist unbehaglich zumute, eitel wie ich bin. Der Fotograf schiebt mich in ein Kämmerlein, das ausgerüstet ist mit Lampen, Schirmen und diversen Hintergründen. Ich sitze noch nicht mal richtig auf dem Stuhl, da klickt es schon und er sagt, es sei im Kasten. Wie bitte? Ich hatte ja nicht mal Zeit mich zu positionieren und einen möglichst sympathischen Gesichtsausdruck aufzusetzen.

Blitzschnell ist das Bild auf den Computer übertragen, er ist so gnädig, ein wenig zu retuschieren. Das Ergebnis ist nicht mal übel, ich sehe mindestens 10 Jahre jünger aus, aber immer noch unverkennbar ich.
Danke, Herr Fotograf! Da zahle ich doch gerne LE 10.- für 6 Fotos.

 

PANIERTE POULETSCHNITZEL

Auf einer meiner Entdeckungstouren durch Geschäfte und "Supermärkte" hatte ich Paniermehl gefunden. Ich liebe Blumenkohl mit in Butter geröstetem, gewürztem Paniermehl oder selber panierte Schweineschnitzel. Nun, mit Schwein ist hier nix! Also musste Pouletbrust her. Mehl hatte ich bereits bei Omar gekauft und Eier waren auch da. Das Paniermehl schien mir etwas arg fein, aber den Versuch war es allemal wert. Ich schnitt also die Pouletbrust soauf, dass ich sie auseinander klappen konnte und sie somit dünner war. Denn Pouletbrüste werden gern trocken wenn sie dick sind. Danach wurde sie gewürzt und im Mehl gewendet. Ich wunderte mich zwar, dass das Mehl nicht so recht halten wollte und machte weiter. Dennoch, es liess mir keine Ruhe. Lag es denn an der Art von Mehl? Ich hatte es aus dem Regal genommen, wo sonst das Mehl lag, in durchsichtigen Plastikbeuteln mit arabischer Aufschrift verpackt. Ich kostete...süss! Ich hatte offenbar statt Mehl Puderzucker erwischt!

Da es nicht so gut haftete, dachte ich mir, dass der Geschmack wohl nicht sehr beeinträchtigt wäre. Ein wunderbar goldgelbes und innen noch saftiges Schnitzel mit einer leicht exotischen Süsse war das Resultat.

 

AUFERSTANDEN

Manchmal leben Totgeglaubte tatsächlich länger: Im Süden Ägyptens ist ein junger Kellner nach seinem vermeintlichen Ableben während seiner Beerdigung wieder aufgewacht. Der 28-jährige Hamdi Hafez al-Nubi hatte zuvor bei der Arbeit in der südlichen Provinz Luxor einen Herzanfall erlitten, Krankenhausmitarbeiter erklärten ihn daraufhin für tot.

Als Verwandte den vermeintlichen Leichnam nach Familienangaben für die Bestattung vorbereiten wollten, wurde eine Ärztin kurz vor Unterzeichnung der Sterbeurkunde jedoch stutzig: Sie bemerkte, dass sich der Körper warm anfühlte. Und tatsächlich: Al-Nubi lebte noch. Von der guten Nachricht überwältigt, fiel seine Mutter erst einmal in Ohnmacht. Als sie und ihr Sohn mithilfe der Ärztin wieder zu sich kamen, verwandelte sich die Trauerfeier vom Freitagabend in ein rauschendes Freudenfest.

Solches erfährt man nicht etwa vor Ort, sondern via 20min online !

 

PAPPENHEIMER

Die Ägypter gehen mit Werkzeugen, Haushaltgeräten oder generell mit Dingen sehr sorglos um. Zum einen, weil sie deren Wert nicht kennen oder ignorieren. Zum anderen, weil sie schlichtweg zu faul sind, um das Passende zu holen oder zu kaufen. Ich hatte mir aus der Schweiz ein teures, scharfes Messer aus Keramik mitgebracht, das ich wie einen Schatz hüte, weil die hiesigen nichts taugen. Nach dem Kurztrip nach Kairo entdeckte ich, dass das Messer nicht am gleichen Ort lag wie sonst. Für mich war klar, dass Helfer Said, der in diesen Tagen meine Katzen gefüttert hatte, es benutzt haben musste. Aber wofür?

Ich ahnte es sehr wohl und konfrontierte Said damit. Er war sichtlich verwirrt, denn wie in 3 Teufels Namen konnte ich überhaupt wissen, dass und wofür er das Messer benutzt hatte? Nun, ich hatte oft gesehen, wie hier Büchsen geöffnet werden...

Deshalb war mir klar, dass er mit meinem kostbaren Messer eine Büchse Katzenfutter geöffnet hatte, deren Lasche abgebrochen war. Dass der Büchsenöffner in der Schublade neben dem Messer lag, hatte er wohl übersehen....