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Nur eine Karte, bitte!

16.03.2012 22:11:47

Nachdem mein Antrag auf eine Kreditkarte im Oktober 2011 hinfällig geworden war, weil ich noch nicht in Luxor wohnhaft war (was man mir nicht gesagt hatte), hatte ich im Januar einen neuen Antrag gestellt. Die Karte sollte mir per Post oder Boten zugestellt werden. Es kamen einige Anrufe, bei denen sich der oder die Anrufer/in nicht vorstellte und erst im Gespräch ersichtlich wurde, dass der Anruf von meiner Bank kam. Gewöhnungbedürftig war auch, dass die Anrufe meistens spät abends erfolgten. Man sagte mir, dass die Karte an die von mir angegebene Adresse geliefert würde. Soweit, so gut. Leider war dies aber nicht der Fall und ich ging zur Bank, um mit Fräulein Rana zu sprechen. 

Diese bedauerte zwar, konnte aber auch nichts tun, ausser mich aufzufordern, ein paar Zeilen zu schreiben, die sie an den Hauptsitz in Kairo faxen würde. Also schrieb ich, dass man die Karte doch bitte umgehend an die Zweigstelle in Luxor senden möchte. So weit, so gut zum Zweiten. Ich wartete wieder, bis ich eines Abends Anfang März wieder einen dieser spätabendlichen Anrufe erhielt mit dem gleichen Inhalt wie schon gehabt. Mittlerweile war ich auch nicht mehr ganz so freundlich. Zwei Tage später kam ein Anruf am Tag, man sei unterwegs mit der Karte. Hallo? Hatte ich nicht den Auftrag gegeben, die Karte an die hiesige Zweigstelle zu schicken?

Der Herr fragte nach dem Namen des Gebäudes. Herrgott nochmal, ich hatte die Adresse schon xmal genannt. Ok, er sei in ein paar Minuten bei mir. Denkste! Er rief wieder an und fragte nach dem Namen des Gebäudes und wieder sagte ich ihm die Hausnummer und erklärte, dass er das Haus nicht verfehlen könne, da es das einizige sei, an dem ein Baum bis zum Dach hoch wachse. Als er zum dritten Mal anrief, platzte mir der Kragen. Ich ging runter, gab Said mein Natel und sagte, er solle anrufen. Darauf hin ging er dem Mann entgegen, aber es dauerte doch gute zehn Minuten, bis die beiden vor dem Haus standen. Ein junger Typ, der offensichtlich Kurier der Bank war, aber genauso offensichtliche keine Ortskenntnisse besass.

Ich erhielt die Karte und einen verschlossenen Brief, unterschrieb und das war's. Dachte ich, denn der Brief mit Angaben zur Aktivierung der Karte war auf Arabisch. Himmelherrgottkrutzitürkennochmal....
Also marschierte ich wieder zur Bank. Dort wollte ich Geld abheben und einen Kontoübertrag vornehmen lassen. Zuerst fragte mich der Schaltermensch nach meiner Debitkarte. Ich legte ihm vor, was ich besass, aber nein, eine Debitkarte war nicht dabei. Ohne diese könne ich kein Geld beziehen. Warum, in Gottes Namen hat man die nicht bei der Kontoeröffnung ausgestellt? Und einen Kontoübertrag müsse ich beim Customer Service im ersten Stock machen lassen. Ok, eine neue Nummer für den ersten Stock geholt und dann hoch. Fräulen Rana war besetzt und ich kam zu einem Herrn. Für den Kontoübertrag musste ich ein Formular ausfüllen, ebenso für die Debitkarte.

Danach bat ich um Assistenz bei der Aktivierung der Kreditkarte. Dazu rief der Herr nach Kairo an (vermutete ich jedenfalls), worauf derjenige am anderen Ende mir dann einige Fragen stellen wollte. Ok, dann stell mal...dachte ich. Soweit war das in Ordnung bis er nach meiner Passnummer fragte. Da ich diesen nicht bei mir hatte, konnte ich sie nicht nennen. Wer merkt sich schon die Passnummer?

Ich wies darauf hin, dass diese ja bereits im Computer sei, ebenso eine Passkopie. Nein, ich müsse sie nennen können, es täte ihm leid. Damit war das Gespräch beendet. Mittlerweile kochte ich innerlich. Der Mann hinter dem Schreibtisch drehte seinen Monitor zu mir und rief nochmal an, damit ich die Nummer nennen konnte, die da wunderschön auf dem Bildschirm zu sehen war. Diesmal war die Verbindung derart schlecht, dass ich die Stimme an anderen Ende kaum verstand. Ich hatte genug von dem Zirkus und reichte den Hörer dem Herrn. Ich war drauf und dran zu sagen, dass ich auf der Stelle die Bank wechseln würde, derart nervte mich die ganze Sache. Schliesslich klappte es dann doch und der Herr ging mit mir nach unten zum Automaten, um die Aktivierung am Gerät zu vollziehen. Ufff...ich konnte zumindest auf diese Weise Geld beziehen. Nun muss ich noch die Debitkarte abholen.

Barbara, die mir die Bank empfohlen hatte, wird wohl noch etwas von mir hören, denn sie schwörte darauf, dass die einen guten Service hätten und alles immer problemlos abgelaufen ist. Naja, vielleicht in Kairo, aber hier in Luxor?

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In der Bank

12.01.2012 00:43:45

Es ist bereits wieder nach Mittag, als ich zum zweiten Mal zur Bank gehe. Diesmal nehme ich eine Nummer beim Empfang, denn einen Automaten sehe ich nirgends. Dann hoch in den ersten Stock zum Customer Service, wo mich Fräulein Rana mit einem Lächeln begrüsst. Da ich nach der Anmeldung für die Kreditkarten nicht mehr in Luxor war, wurde mein Antrag annuliert. Ok, das Ganze nochmal von vorn, samt Passbild und Passkopie. 

Im Erdgeschoss will ich Geld abheben und CHF 100.- wechseln. Dafür muss ich wieder eine Nummer verlangen. Diesmal dauert es nicht so lange wie gestern, aber vor mir steht ein Mann am Schalter, der sich eine grosse Geldsumme auszahlen lässt. Auch wenn ich gebührenden Abstand halte, kann ich doch die vielen Bündel Geldscheine sehen. Schliesslich holt er eine transparente, hellblaue Plastiktüte aus seiner Jackentasche, stopft das Geld hinein und verlässt die Bank.

Ich bekomme das Verlangte, aber als ich die CHF 100.- wechseln will, erklärt mir der Mann hinter dem Schalter, dass sie keinen Stock hätten, d.h. keine Schweizer Franken wechseln könnten. Fassungslos sage ich: "aber Schweizer Franken sind momentan die stärkste Währung!" "Ja," meint er, "aber er könne trotzdem nicht wechseln."

Danach will ich wissen, was denn sei, wenn ich von meinem Konto mit Schweizer Geld abheben wolle. Dann müsse ich das vorher anmelden. Hmm, habe ich mir da wirklch die richtige Bank ausgesucht?

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